All zuviel Verkehr ist nicht auf der Panamericana. Aber wenn dann der ganze Verkehr von 2 Tagen schoen aufgereiht auf dem rechten Fahrstreifen steht, erscheint einem die Autoreihe an der man vorbeifaehrt endlos.
In der Region um Sullana wurden die Preise fuer das Wasser erhoeht. Die Bananenbauern der Region waren empoert und beschlossen die Panamericana lahmzulegen, um sich so Gehoer zu verschaffen. Im Dorf San Jacinto, etwas westlich von Sullana, legten sie also alles moegliche auf die Strasse und stellten einige Lkws quer.
Als wir dort ankamen, war die Strassensperre schon 48 Stunden im Gange und es hatte sich nicht nur eine sehr lange Reihe Laster und Busse gebildet, sondern auch der Gestank war schon auf ein erhebliches Mas gestiegen. Denn nicht nur, dass die ganzen Leute, die nun in dem kleinem Kaff festsassen auf Toilette gehen mussten, sondern die Laster hatten teilweise gekuehlte Ware geladen, die sich nun langsam in fluessiger Form davon zu machen drohte. Von der Kueste her kommend, mit Fisch beladen und die Panamericana als einzige grosse Strasse in der Gegend - Fluessigfisch sollte es also geben. Auch rote Suppe lief aus manchen Haengern - entsteht wohl so Gammelfleisch?!
Als wir so mit unseren Fahrraedern an den Lastern vorbeirollten, muss ich schlucken, als ich sehe, dass unsere Fahrradreifen bedeutend mehr Profil haben, als die teilweise spiegelglattgefahrenen Raeder der Lkws. Nichts desto trotz prangt an vielen der Fahrzeuge ein grosser Aufkleber, auf dem verkuendet wird, dass dieses Auto die jaehrliche Kontrolle bestanden hat. Auf was wird da wohl geprueft?
Die Mitte der Strassensperre bildete ein einige hundert Meter langer Fahrbahnabschnitt, auf dem Scharen von Menschen unterwegs waren, auf der einen Seite aus ihrem Bus ausgestiegen, um auf der anderen Seite in einen Bus zu steigen, der seinen Weg auf der anderen Weg fortsetzen konnte. Gerade waren mengenweise Polizisten dabei sich zu formieren, um die versammelten Landwirte zum Aufloesen der Sperrung zu bewegen.
Wir konnten ueberall ungehindert mit den Fahrraedern passieren und taten dies auch, da die Situation gerade zu eskalieren drohte. Durch die Hitze radelnd, erreichen wir Nachmittags Sullana, eine graue Stadt, es ist heiss und stickig und als haette der Protest der Bauern schon die Stadt erreicht, gibt es in unsere Unterkunft kein fliessend Wasser. Duschen aus einem Eimer ist aber auch ok. Ob wir den Bananen damit wohl das Wasser wegnehmen?