Freitag, 16. Januar 2009

Radeln

von Nina

Seit einer Woche sind wir nun unterwegs.

Die Landschaft wandelt sich stetig: War in Ecuador die Strasse noch von tropischen Waeldern gesaeumt, so wird es seit wir vor eine paar Tagen die Grenze nach Peru ueberquert haben, zunehmend trockener und wuestenhafter.



Die Panamericana, als "die Strasse" Suedamerikas, ist faszinierend zu fahren. Direkt an der Kueste entlang fuehrt sie und neben uns gleiten Pelikane uebers Wasser, so dicht ueber den Wellen, als wuerden sie gleich verschluckt. Ziegen fressen an den trockenen Haengen der felsigen Huegel die letzten Straeucher ab. Und wir radeln an Hoefen vorbei, wo wir uns fragen, wie die Menschen dieser trockenen Erde ueberhaupt etwas abgewinnen. Ein Friedhof - voellig leer; die Menschen bestatten ihre Toten lieber direkt an der Panamericana, an der Graeber in kurzen Abstaenden stehen. Die Strasse reicht manchmal bis zum Horizont, so geradeaus, so lang.



Und wir fahren und fahren, durchqueren Landschaften, passieren Doerfer, treten in die Pedalen, auf flachen Strecken scheint es wie von selbst zu gehen. Wir fahren in unserer Reisegeschwindigkeit, so, dass wir beobachten koennen, was vorueberzieht, manchmal so langsam, dass wir Ameisen krabbeln sehen koenne, manchmal so schnell, dass der Fahrtwind kuehlt. Die Strasse flimmert, die Sonne verbrennt uns gnadenlos von oben, der Wind lagert Salz auf unseren Lippen ab. Und wir fahren genauso schnell, dass wir winken, und die Begruessungen der Menschen erwidern koennen.




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Kueste I-Seite